Startschuss für die COST Action SENSES in Brüssel – unsere ersten Schritte
3. Oktober 2025
In Brüssel fiel der Startschuss für die COST Action SENSES ( Sensing Europe’s Court Spaces at the Crossroads of Past, Present and Future). Beim ersten Steuerungstreffen wurden Grundlagen gelegt, Arbeitsgruppen gebildet und erste Ideen entwickelt
In dieser Woche startete in Brüssel offiziell die COST Action SENSES (Sensing Europe’s Court Spaces at the Crossroads of Past, Present and Future, CA24164). Das ist ein für vier Jahre gefördertes europäisches Forschungsnetzwerk, das sich der Kunstgeschichte von Residenzen und der Erforschung der Sinne im Zusammenhang widmet. COST Actions sind von der EU finanzierte, internationale Kooperationen, die Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen vernetzen und den Austausch über Landesgrenzen hinweg ermöglichen.
Beim Auftakttreffen informierten Vertreterinnen und Vertreter der COST-Verwaltung über das Förderprogramm und seine Prinzipien. Im Anschluss kamen die von nationalen Institutionen nominierten Mitglieder des Leitungskomitees in vier Arbeitsgruppen zusammen, um erste Gedanken und Schwerpunkte zu entwickeln.
Ein Schwerpunkt unseres Instituts für Kunstgeschichte an der LMU liegt in der Leitung der beiden Arbeitsgruppen „Dining“ und „Body„. Christa Syrer und ich selbst sind dafür in Brüssel gewählt worden. Dabei soll es z.B. um alle sensorischen Aspeke des Speisens in Residenzen gehen: Welche Räume, Objekte und Technologien spielten dabei eine Rolle? Welche kulturellen Austauschprozesse spiegeln sich in den Speisesituationen wider? Außerdem sollen die unsichtbaren und oft vergessenen Aspekte von Körperlichkeit am Hof erforscht werden. Welche Sinne waren jeweils besonders aktiv? In vielen Schlössern sind die Sinne selbst Thema der künstlerischen Ausgestaltung. Andere Aspekte, wie die Wirkungen von Kerzenlicht, müssen heute aufwändig rekonstruiert werden.
Um solche Fragen zu bearbeiten, setzen die Gruppen auf interdisziplinäre Perspektiven: Von der Architektur- und Kunstgeschichte über Geschichte, Kulturwissenschaften, Musikwissenschaft bis hin zur Medizin. Digitale Werkzeuge wie Datenbanken, Wikis oder Karten sollen helfen, die Situationen zu modellieren und die Forschungsergebnisse zusammenzuführen und sichtbar zu machen. Erste Workshops sind für 2026 und 2027 geplant, auch eine größere Tagung im Herbst 2026.
Das Projekt ist bewußt offen angelegt, Bewerbungen für die Teilnahme an den Zusammenkünften sind willkommen. Nähere Informationen sind hier zu finden: Beschreibung